Halbjährlicher Kurzbericht über die Fälschung von Euro-Banknoten
Im zweiten Halbjahr 2008 wurden insgesamt 354 000 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Zahlungsverkehr gezogen. Dies bedeutet einen Anstieg um rund 13 % gegenüber der Zahl der in den vorhergehenden sechs Monaten aus dem Umlauf genommenen Banknoten. Die nachfolgende Tabelle mit Angaben zur halbjährlichen Entwicklung der Anzahl sichergestellter Fälschungen zeigt, dass die Zahl der Falschnoten in jüngster Zeit allmählich angestiegen ist.
Periode | 2004/1 | 2004/2 | 2005/1 | 2005/2 | 2006/1 | 2006/2 | 2007/1 | 2007/2 | 2008/1 | 2008/2 |
Anzahl der Fälschungen | 307 000 | 287 000 | 293 000 | 286 000 | 300 000 | 265 000 | 265 000 | 296 000 | 312 000 | 354 000 |
Da sich die Anzahl der echten im Umlauf befindlichen Euro-Banknoten (durchschnittlich über 12 Mrd im zweiten Halbjahr 2008 [1]) jedoch ebenfalls erhöht, bleibt das Falschgeldaufkommen gering. Die Bevölkerung kann sich daher auf die Qualität der Euro-Banknoten und ihrer Sicherheitsmerkmale verlassen. Gleichwohl rät das Eurosystem, d. h. die Europäische Zentralbank (EZB) und die 16 nationalen Zentralbanken des Eurogebiets, der Bevölkerung zur Wachsamkeit und empfiehlt, erhaltene Banknoten auf ihre Echtheit zu prüfen.
Das in der zweiten Jahreshälfte 2008 aus dem Verkehr gezogene Falschgeld verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Stückelungen:
5 € | 10 € | 20 € | 50 € | 100 € | 200 € | 500 € | |
Anteil an den Stückelungen (in %) | 0,5 | 1,5 | 43 | 34 | 17,5 | 3,5 | 0 |
Historisch betrachtet wurde die 50-€-Banknote am häufigsten gefälscht, aber im zweiten Halbjahr 2008 war die 20-€-Banknote die am häufigsten gefälschte Banknote. Insgesamt entfielen auf die drei mittleren Stückelungen (20 €, 50 € und 100 €) etwa 94 % aller Fälschungen.
Die Mehrzahl (98 %) der in der zweiten Jahreshälfte 2008 sichergestellten Fälschungen wurde in Ländern des Euro-Währungsgebiets entdeckt. Lediglich rund 1 % der Falschnoten wurde in EU-Mitgliedstaaten, die nicht dem Euroraum angehören, ausfindig gemacht und der Rest (ebenfalls 1 %) in der übrigen Welt.
Das Eurosystem unternimmt weiterhin große Anstrengungen, um sicherzustellen, dass die Öffentlichkeit und die professionellen Bargeldakteure gut darüber informiert sind, wie eine gefälschte Banknote zu erkennen ist. Fälschungen lassen sich nach dem einfachen Prinzip FÜHLEN-SEHEN-KIPPEN, das in Veröffentlichungen des Eurosystems und auf der Website der EZB sowie den Websites der nationalen Zentralbanken des Eurosystems beschrieben ist, leicht von echten Banknoten unterscheiden. Im Zweifelsfall sollte eine verdächtige Banknote jedoch mit einer Banknote verglichen werden, von der man weiß, dass sie echt ist. Wer den Verdacht hegt, Falschgeld erhalten zu haben, sollte sich entweder mit der Polizei oder – soweit es den nationalen Gepflogenheiten entspricht – mit der jeweiligen nationalen Zentralbank in Verbindung setzen und dabei möglichst genaue Angaben zur Herkunft der Banknote machen.
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[1] Die Anzahl der im Umlauf befindlichen Euro-Banknoten wird auf der EZB-Website (http://www.ecb.europa.eu/stats/euro/circulation/html/index.en.html) genauer erläutert.
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