Halbjährlicher Kurzbericht über die Fälschung von Euro-Banknoten
Im zweiten Halbjahr 2009 wurden insgesamt 447 000 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr gezogen. Dies bedeutet einen Anstieg um rund 8 % gegenüber der Zahl der in den vorhergehenden sechs Monaten aus dem Umlauf genommenen Banknoten. Aus der nachfolgenden Tabelle mit Angaben zur halbjährlichen Entwicklung der Anzahl sichergestellter Fälschungen geht hervor, dass die Gesamtzahl der gefälschten Euro-Banknoten gestiegen ist, allerdings langsamer als in den vorangegangenen Sechsmonatszeiträumen.
Periode | 2004/2 | 2005/1 | 2005/2 | 2006/1 | 2006/2 | 2007/1 | 2007/2 | 2008/1 | 2008/2 | 2009/1 | 2009/2 |
Anzahl der Fälschungen | 287 000 | 293 000 | 286 000 | 300 000 | 265 000 | 265 000 | 296 000 | 312 000 | 354 000 | 413 000 | 447 000 |
Verglichen mit der steigenden Anzahl echter im Umlauf befindlicher Euro‑Banknoten (durchschnittlich 12,8 Milliarden in der zweiten Jahreshälfte 2009) ist der Anteil der Fälschungen nach wie vor sehr gering.
Gleichwohl rät das Eurosystem, d. h. die Europäische Zentralbank (EZB) und die 16 nationalen Zentralbanken des Euroraums, der Bevölkerung weiterhin dazu, bei Banknoten, die im Rahmen von Bargeldtransaktionen entgegengenommen werden, wachsam zu sein. Das Eurosystem unternimmt erhebliche Anstrengungen, um sicherzustellen, dass die Öffentlichkeit gut darüber informiert ist, wie eine gefälschte Banknote zu erkennen ist. Auch im Hinblick auf Personen, die mit Bargeld arbeiten, investiert es viel Zeit und Mühe, um zu gewährleisten, dass Banknotenbearbeitungsautomaten Fälschungen zuverlässig aufspüren und einziehen können. Die Echtheit von Banknoten lässt sich mit dem einfachen Test „FÜHLEN-SEHEN-KIPPEN“ leicht überprüfen. Dieser Test wird auf den Seiten der EZB‑Website über den Euro (www.euro.ecb.eu) sowie auf den Websites der nationalen Zentralbanken des Eurosystems beschrieben. Im Zweifelsfall sollte eine verdächtige Banknote mit einer Banknote verglichen werden, von der man sicher weiß, dass sie echt ist. Wer den Verdacht hegt, Falschgeld erhalten zu haben, sollte sich entweder mit der Polizei oder − soweit es den nationalen Gepflogenheiten entspricht − mit der jeweiligen nationalen Zentralbank in Verbindung setzen.
Nachfolgender Tabelle kann entnommen werden, wie sich das im zweiten Halbjahr 2009 aus dem Verkehr gezogene Falschgeld prozentual auf die einzelnen Stückelungen verteilt:
Stückelung | 5 € | 10 € | 20 € | 50 € | 100 € | 200 € | 500 € |
Anteil in % | 0,5 % | 1 % | 47 % | 39 % | 11 % | 1 % | 0,5 % |
Wie in der ersten Jahreshälfte 2009 wurde die 20-€-Banknote am häufigsten gefälscht; bei fast der Hälfte aller entdeckten Fälschungen handelte es sich um diese Stückelung. Mit einem Anteil von etwa einem Drittel der gesamten Banknotenfälschungen rangierte die 50-€-Banknote an zweiter Stelle. Auf die drei mittleren Stückelungen (20 €, 50 € und 100 €) entfielen insgesamt 97 % aller Fälschungen. Der Anteil der Banknotenfälschungen mit hohem Nennwert (200 € und 500 €) ist sehr gering.
Die Mehrzahl (über 98 %) der im zweiten Halbjahr 2009 sichergestellten Fälschungen wurde in Ländern des Euro-Währungsgebiets entdeckt. Nur rund 1 % der Falschnoten wurde in EU-Mitgliedstaaten außerhalb des Euroraums ausfindig gemacht und weniger als 0,5 % in der übrigen Welt.
Europäische Zentralbank
Generaldirektion Kommunikation
- Sonnemannstraße 20
- 60314 Frankfurt am Main, Deutschland
- +49 69 1344 7455
- [email protected]
Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet.
Ansprechpartner für Medienvertreter