Halbjährlicher Kurzbericht über die Fälschung von Euro-Banknoten
Im zweiten Halbjahr 2005 sind insgesamt 286 000 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr gezogen worden. Das angehaltene Falschgeld verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Stückelungen:
5 € | 10 € | 20 € | 50 € | 100 € | 200 € | 500 € | |
Anteil der Stückelung (in %) | 1 | 6 | 28 | 56 | 5 | 2 | 2 |
In der Vergangenheit wurde stets die 50-€-Banknote am häufigsten gefälscht. Im zweiten Halbjahr 2005 jedoch ist es zu einem deutlichen Anstieg des Anteils gefälschter 20-€-Banknoten und einem entsprechenden Rückgang bei den 50-€- und 100-€-Falschnoten gekommen. Damit entfallen 84 % des in diesem Zeitraum aufgedeckten Falschgeldumlaufs auf 20-€- und 50-€-Noten.
Dabei ist erwähnenswert, dass der Falschgeldanfall seit mehr als zwei Jahren stabil geblieben ist, wie die folgenden halbjährlichen Angaben verdeutlichen:
Zeitraum | 2003/1 | 2003/2 | 2004/1 | 2004/2 | 2005/1 | 2005/2 |
Anzahl der Fälschungen | 231 000 | 312 000 | 307 000 | 287 000 | 293 000 | 286 000 |
Darüber hinaus sollten diese Zahlen in dem Kontext eines allmählich gestiegenen Umlaufs an echten Banknoten (10,4 Mrd Ende 2005) gesehen werden.
Das allgemeine Verteilungsmuster weist keine signifikanten Veränderungen auf: wie in den vorangegangenen Halbjahren wurden 97 % der Fälschungen im Euro-Währungsgebiet entdeckt; ein weiteres Prozent stammte aus anderen EU-Staaten, die nicht dem Euroraum angehören, und 2 % kamen aus der „übrigen Welt“, hauptsächlich aus EU-Nachbarstaaten.
Die Bevölkerung kann auf die Qualität der Euro-Banknoten und ihrer Sicherheitsmerkmale vertrauen. Allerdings rät das Eurosystem, d. h. die Europäische Zentralbank (EZB) und die zwölf nationalen Zentralbanken des Eurogebiets, der Bevölkerung weiterhin zu Wachsamkeit und dazu, die Banknoten, die sie erhält, auf ihre Echtheit zu überprüfen. Alle Arten von Fälschungen lassen sich von echten Banknoten nach dem einfachen, in Veröffentlichungen des Eurosystems und auf der Website der EZB sowie den Websites der nationalen Zentralbanken des Eurosystems beschriebenen Prinzip FÜHLEN‑SEHEN-KIPPEN leicht unterscheiden. Im Zweifelsfall sollte eine verdächtige Banknote direkt mit einer Banknote verglichen werden, von der feststeht, dass sie echt ist.
Bei der Falschgeldbekämpfung kooperiert das Eurosystem sehr eng mit Europol (das Informationen über vor dem Inverkehrbringen beschlagnahmte gefälschte Euro-Banknoten und -Münzen veröffentlicht) und mit der Europäischen Kommission (die für die Bereitstellung von Informationen über gefälschte Euro-Münzen verantwortlich ist). Das Eurosystem verfügt, was Fragen der Strafverfolgung anbelangt, auch über eine gute Arbeitsbeziehung zu Interpol und den nationalen Polizeibehörden. Wer den Verdacht hegt, Falschgeld erhalten zu haben, sollte sich entweder mit der Polizei oder – soweit im Einklang mit nationalen Praktiken – mit der entsprechenden nationalen Zentralbank in Verbindung setzen und dabei möglichst genaue Angaben zur Herkunft der Banknote machen.
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