Europäische Zentralbank und Europäische Kommission stellen Muster-Eurobanknoten für Ausbildungszwecke zur Verfügung
28 000 Sortimente mit neuen Euro-Musterbanknoten können nunmehr an Ausbilder für Blinde und Sehbehinderte, Taube und Schwerhörige sowie geistig Behinderte im Euroraum verteilt werden. Diese von der Europäischen Zentralbank hergestellten und von der Europäischen Kommission verteilten Musterbanknoten eignen sich hervorragend für Personen, die besonderer Übung im Erkennen neuer Eurobanknoten bedürfen.
Die Euro-Musterbanknoten gleichen in jeder Hinsicht echten Eurobanknoten, die ab 1. Januar 2002 zirkulieren. In Größe, Papier, Farbe gleichen sie exakt echten Banknoten und fühlen sich auch so an. Um jedoch Verwechslungen mit echten Banknoten zu vermeiden, ist auf einer Seite „NO VALUE" aufgedruckt. Zur Vermeidung des Fälschungsrisikos sind die Musterbanknoten einzeln nummeriert; auch tragen sie keines der Sicherheitsmerkmale, die die Europäische Zentralbank im September 2001 enthüllt. Sie werden an die Ausbilder über registrierte Spezialnetze der Europäischen Kommission und der Mitgliedstaaten verteilt.
Ferner erstellt die Europäische Kommission 22 Übungshilfen, einschließlich Broschüren und Spiele im Rahmen des Programms „Euro Made Easy" („Euro leicht gemacht"). Die von Bürgern und Mitgliedern von Verbänden entwickelten Produkte für sozial schwache Gruppen, wie ältere Menschen, in schwierigen wirtschaftlichen oder sozialen Situationen lebende Persone sowie Blinde, Taube, geistig Behinderte, sind speziell auf diese Zielgruppen ausgerichtet. Hierzu gehören Spiele wie Domino, ein Einkaufsspiel, ein Kartenspiel und Broschüren, zum Beispiel eine leicht verständliche Schrift, ein Cartoon und ein Leitfaden für das Führen eines Haushaltsbuches. Die Produkte in allen Sprachen der Eurozone werden ab April an spezialisierte Ausbilder in einem Netzwerk von Verbänden verteilt.
„Alle Bürger der Eurozone müssen eine neue Rechnungseinheitssprache und die Fähigkeit zur Erkennung neuer Euromünzen und -banknoten erlernen. Mit der Förderung des Euro Made Easy-Programms und Maßnahmen wie Euro-Trainingskits möchten wir sicherstellen, dass Personen mit Informationsschwierigkeiten die gleiche Chance im Umgang mit dem Euro haben wie Personen, die von den Informationskampagnen erreicht werden", erklärt David Byrne, EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz. Pedro Solbes, EU-Kommissar für Wirtschaft- und Finanzfragen fügt hinzu: „Diese Initiative ist ein erfolgreiches Beispiel für eine gute Koordinierung zwischen den verschiedenen Entscheidungsträgern bei der Vorbereitung für die Umstellung auf den Euro. In der verbleibenden Zeit bis zum €-Day wird die Kommission ihre Anstrengungen zur Koordinierung von Initiativen in allen Mitgliedstaaten verstärken, optimale Verfahren verbreiten und Lösungen für die von verschiedenen Benutzergruppen aufgeworfenen Probleme vorschlagen. Die Kommission ist verpflichtet, sich für den Erfolg des €-Days voll einzusetzen."
„Die Partnerschaft mit der Europäischen Blindenunion (EBU), die sieben Millionen Blinde und Sehbehinderte in Europa vertritt, besteht seit vielen Jahren und hat positive Ergebnisse erbracht. Das Design der neuen Eurobanknoten und -münzen mit den modernsten Authentifizierungsmerkmalen geht auf die besonderen Bedürfnisse von Blinden und Sehbehinderten ein. Der nützliche Beitrag der EBU folgte dem Grundsatz, wonach „gutes Design für Sehbehinderte gutes Design für jedermann ist", erklärt Dr. Willem F. Duisenberg, Präsident der Europäischen Zentralbank.
Ähnliche Übungskits mit Euromuster werden von den staatlichen Münzbetrieben Ende Frühjahr dieses Jahres mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Kommission hergestellt. Die Euro-Musterbanknoten sollen sensorisch und geistig behinderte Personen mit den neuen Euromünzen vertraut machen.
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