Euro-Münzen
Hintergrundvermerk der Europäischen Kommission in enger Zusammenarbeit mit der Europäische Zentralbank - 1. Stand der Produktion der Euro-Münzen
Es werden etwa 56 Milliarden Euro-Münzen geprägt, die in den 11 Ländern des Euro-Währungsgebiets an die Stelle der Münzen der Landeswährung treten. Diese 56 Milliarden Münzen haben ein Gesamtgewicht von rund 250 000 Tonnen. Jeder Mitgliedstaat ist für die Münzen, die er in Umlauf bringen wird, verantwortlich. Die Prägung der Euro-Münzen begann im Mai 1998 und ist zur Zeit in den meisten Prägeanstalten der Euro-Zone im Gange. Ende Mai 1999 waren rund 8 % der erforderlichen Menge von Euro-Münzen geprägt. Die Produktion liegt damit im Zeitrahmen.
2. Technische Merkmale
Die Euro-Münzen werden nach genauen Spezifikationen geprägt, die alle Prägeanstalten der Euro-Zone zu beachten haben. Dies ist notwendig, weil die Euro-Münzen ab 1. Januar 2002 in der Euro-Zone gesetzliches Zahlungsmittel sein werden. Für die verschiedenen technischen Parameter (Durchmesser, Gewicht, usw.) wurden angemessene Toleranzen festgesetzt, damit die Euro-Münzen für Verkaufsautomaten im gesamten Euro-Währungsgebiet verwendet werden können, und zwar unabhängig von der Prägeanstalt, in der sie hergestellt wurden oder von den einzelstaatlichen Münzbildern, die auf einer Seite erscheinen. Die einheitliche Materialzusammensetzung, insbesondere bei den größeren Münzstückelungen, erschwert ihre Fälschung und erleichtert ihre Unterscheidung von anderen Münzen durch Verkaufsautomaten.
3. Zusammenarbeit mit den Verbänden der Blinden und Sehschwachen und der Verkaufsautomatenindustrie
Gestaltung und technische Merkmale der Euro-Münzen wurden nach Beratungen mit Vertretern der Verbraucherorganisationen, der Blinden und der Verkaufsautomatenindustrie, beschlossen. Die Merkmale der Euro-Münzen stimmen mit dem Bedarf dieser Gruppen überein. Die unterschiedliche Rändelung in Verbindung mit der Größe der Münzen sollen Blinden und Sehschwachen bei der Unterscheidung der Stückelungen helfen.
Die Leiter der Prägeanstalten erörtern zur Zeit mit der Verkaufsautomatenindustrie weitere Unterstützungsmaßnahmen, damit die Verkaufsautomaten mit Euro-Münzen funktionieren können. Die Verkaufsautomaten müssen ab Anfang 2002 mit Euro-Münzen funktionieren. Deshalb wurden sechs Testzentren - in Finnland, Frankreich, Deutschland (Mainz und Hamburg*), in den Niederlanden und in Spanien - eingerichtet, um die Messungen und Kontrollen für die Münzautomatenindustrie vorzunehmen und es den Herstellern von Münzprüfgeräten zu erleichtern, ihre technischen Verfahren auf die in allen Prägeanstalten der Euro-Zone produzierten Münzen umzustellen. Diese Testzentren wurden zusätzlich zu den Vereinbarungen geschaffen, die von den einzelstaatlichen Prägeanstalten mit der Verkaufsautomatenindustrie im Hinblick auf gezielte Versuche mit den von ihnen geprägten Münzen geschlossen wurden.
4. Die Euro-Münzen und die Qualitätssicherung
Um bei den Euro-Münzen eine hohe und gleichbleibende Qualität zu gewährleisten, haben sich die EU-Finanzminister, die Prägeanstalten und die Europäische Zentralbank auf ein detailliertes Qualitätssicherungssystem geeinigt. Jede Prägeanstalt ist dafür verantwortlich, daß ihre Münzen mit den gemeinsamen Regeln übereinstimmen. Die Europäische Zentralbank fungiert als unabhängiger Evaluierer. Sie bewertet die Qualitätsgutachten für die geprägten Münzen und nimmt bei den Prägeanstalten einmal im Jahr Kontrolluntersuchungen vor. Die EZB unterrichtet unverzüglich die Finanzminister, sobald Qualitätsprobleme auftreten.
Patrick CHILD 296.97.50 Lone MIKKELSEN 296.05.67
_________________
*Ursprünglich fälschlicherweise: Berlin.
Europäische Zentralbank
Generaldirektion Kommunikation
- Sonnemannstraße 20
- 60314 Frankfurt am Main, Deutschland
- +49 69 1344 7455
- [email protected]
Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet.
Ansprechpartner für Medienvertreter